11. April
Erstes Ziel Accra, Lapaz
Abends kamen wir endlich in unserem Guest House "Links Garden" an. Dort sah es ganz okay aus, aber Janne und ich durften, warum auch immer, nicht in einem Zimmer schlafen, sondern mussten zwei Zimmer buchen! Nur Junge und Mädchen durften das...zieeeemlich seltsam^^. Vorallem weil die Betten so riesig waren. Das in meinem Zimmer war ja nur 1,40 Meter breit, also voll okay für zwei Leute. Aber das andere Bett war locker drei Meter breit!! Da hätten doch vier Personen Platz...Außerdem wollten wir in einem fremden Hotel nicht alleine schlafen (wenn ich das überhaupt noch kann?!). So ging ich Abends unauffällig mit Kissen und Decke in Jannes Zimmer. Ehrlich, so viel Platz hatten wir noch nie! :D Ein schönes Zimmer, Bad, Fernseher. In ghanaischen Fernsehen läuft ja wie hier in Togo viel Schrott, aber samstags Morgen kam mal was gutes: Expedition im Schnee. Sah kalt aus :)
Zweites Ziel: Art Center, Accra Bevor wir weiter nach Kasoa fuhren waren wir in Accra noch im Art Center. Leider hatte ich auf dem Weg dahin mein Handy verloren. Wahrscheinlich geklaut, ziemlich ärgerlich! Als ich das gerade erst bemerkt hatte, quatschte uns über den Zaun von einer Bar so ein Typ an. Als er erfuhr, dass mein Iphone geklaut wurde, schaute er mich ganz traurig an und sagte:"Oh nööö."
Das war schon sehr lustig muss ich sagen. Er kannte noch eine Reihe anderer deutscher Wörter und wir fragten uns wirklich woher...Einmal sagte er was von "pummelix" und erst haben wir nicht verstanden, was er meinte: pummelig natürlich. Er war nämlich der Meinung, ich zittiere: "Here in Ghana we like pummelix. Pummelix and Babyspeck are so geil!" Und wie er das sagte, es war einfach zu lustig, wir mussten so lachen :D
Er, David, setzte sich dann zu uns. Zu mir sagte er dann "I know that you are traurig". Weiter auf deutsch: "Aber du musst jetzt stark sein. Du hast Freunde und Familie...Schau, du hast mehr als du verloren hast." Das war schon nett und auch ein bisschen witzig^^.
Und er hatte ja auch Recht. Klar, ein Handy mit all den Kontakten, der ganzen Musik, den Fotos und den überflüssigen Apps...Aber so geknickt ich auch war, ich versuchte mich an die Bedeutung seiner Worte zu erinnern, so alle fünf Minuten am Anfang. Außerdem war das ja erst der erste Tag der Reise und ich musste da jetzt mit klarkommen. Um mich direkt danach ein bisschen abzulenken, fixierte ich mich erstmal auf die tollen bunten Sachen, die es im Art Center zu kaufen gibt.:)
Drittes Ziel: Kasapa Center in Nyanyano *
Das Essen ist eine Mischung aus europäischen und ghanaischen Gerichten. Und besonders das Frühstück ist so lecker: echte Butter, anderes Brot als sonst, Ananasmarmelade, Porrige, Salat, Honig und sogar Käse gab's!
Samstag Morgen gingen wir mit auf eine Hochzeit. Die Braut hatte mal ein paar Jahre im Kasapa Center gearbeitet und Kofi, der Chef durfte sie zum Altar führen. Die Hochzeit fand in einer Pfingstkirche statt und das Zungenreden war schon etwas seltsam. Der Rest war aber normal, wie in Deutschland und es wurde die ganze Zeit gefilmt und Fotos gemacht.
Wir lagen viel in den Hängematten, lasen und hörten den ganzen singenden Vöglen zu. Sonntags hatte es in der Nähe geregnet und es war den ganzen Tag ungewöhnlich kalt! Aber das war echt schön und wir konnten uns in eine Decke in die Hängematte kuscheln und ein gutes Hörspiel hören. Ferien Pur!
Viertes Ziel: Baobab House, Cape Coast
Montag Mittag fuhren wir dann weiter nach Cape Coast. Reise in Ghana ist zwar günstig, aber dafür umso anstrengender!! Es ist immer voll, laut und heiß und meine Sinne werden überstrapaziert. Dann ist auch noch Regenzeit, wodurch sich alle nicht asphaltierten Bereiche in eine Schlammpiste verwandeln. In Flip Flops tapsen wir so daher und in Gedanken sehe ich mich schon da liegen...
In der ganzen Stadt gibt es viele Weiße, meistens Deutsche. Und auch in dem Guest House arbeiten vier Freiwillige, die in dem Shop auch die Ergebnisse der Baobab Foundation verkaufen.
Nach leckerem Essen und hammermäßigen Smoothies suchten wir einen Weg zum Strand.
Am schönen Strand angekommen spazierten wir ein bisschen im Sonnenuntergang und kletterten noch einen großen Felsen vor der Festung hoch. Das der nass war hat uns nicht weiter gestört...Ganz oben war es echt schön, der Blick über den Strand bei Sonnenuntergang.:) Plötzlich knallte eine Monsterwelle an den Felsen und das Wasser spritze fünf Meter über uns und fiel dann wie in Zeitlupe auf uns herab!! Dieser Moment...Janne und ich klammerten uns vor Schreck einander. :D Wir waren klitschnass! Es war sooo unglaublich lustig :D
Fünftes Ziel: Elmina
Die letzte Etappe bevor wir weiter in den Norden gefahren sind, war die Stadt Elmina. Ein bisschen außerhalb wohnten wir in einem wunderschönen Beachresort "Kosa Center", das von Holländern eröffnet wurde. Also da waren natürlich mehr Holländer als sonst wer...:D
Von da aus sind wir dann Mittwoch nach Elmina gefahren um uns die Sklavenfestung anzuschauen. Wir waren so 15 Leute in unserer Gruppe, Dänen, Deutsche und irgendwas Südländisches...
Zusammen bekamen wir eine Führung auf Englisch und wurden durch die Kerker geführt. Es war echt beeindruckend und interessant! Aber es war so schön und auch das Wetter war so toll, dass ich mich nicht wirklich in die Zeit von damals hineinversetzen konnte. Ich weiß aus einem Buch ("Ich habe einen Namen", guutes Buch) & von der Führung, dass damals die Portugiesen um 1480 an die Goldküste kamen und dort die Festung als Handelsstützpunkt für Gewürze, Gold, Elfenbein und vorallem Sklaven erbauten. In Massen wurden Afrikaner aus Mali, Burkina, Togo, Ghana und Umgebung versklavt, die dann in Elmina weiterverkauft wurden um z.B. in der Karibik auf Zuckerplantagen arbeiten mussten.
So, ich muss jetzt in die Schule, arbeiten. Später gehts dann weiter mit dem Paragliding Festival. :)
Bis dann
Kathy
*http://www.kasapa.eu/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen