Freitag, 13. September 2013

Die ersten Tage in Lomé



Hallo Ihr Lieben!

Jetzt bin ich erst vier Tage in Lomé, aber es fühlt sich schon viel länger an...

Nun von Anfang an: Der Flug nach Äthiopien war schon ziemlich aufregend. Da saßen wir dann im Flieger, vor uns noch eine andere Freiwillige auf dem Weg nach Ghana, um uns herum noch viele Deutsche...In Addis Abeba angekommen haben wir uns erstmal gewundert und gefragt, ob wir hier richtig sind. Es war grün, kalt und hat geregnet. Erinnert eher an vertraute Zustände Zuhause^^

Aber anscheinend gibt’s das auch in Afrika. Nach vier Stunden startete dann endlich der zweite Flieger, etwas kleiner, aber dank Iron Man 4, Himym und Jamie Oliver gingen auch die nächstens Stunden schnell rum. In Lomé haben wir dann sehnsüchtig auf unser Gepäck gewartet und uns riesig gefreut als es unbeschadet angerollt kam!:) Nun konnte es losgehen.
Xavier, unser Mentor wartete im Empfangsbereich schon auf uns und zusammen fuhren wir dann in einem Ding, das sich wohl Auto nennt zur Gastfamilie. Bei dem Ding gingen die Türen nicht wirklich zu, es gab keine Gurte zum anschnallen und die Windschutzscheibe hatte ein Sprung.:o Naja, erstes Abenteuer überstanden...


Die Familie Kemavo hat uns sehr freundlich empfangen. Marie, die Großmutter hatte schon gekocht und es gab Reis mit irgendeiner scharfen Palmöl-Soße und Hühnchen. Besonders der Nachtisch, Ananas, war so lecker, ich hätte mich hineinsetzten können! Weißes Fruchtsfleisch,  saftig und so mild...mhm. Danach hatten wir Zeit um unser Gepäck einzuräumen, unser Mückennetz zu befestigen und uns ein bisschen umzusehen.
Unser Zimmer für die nächsten 360 Tage. Ich weiß nicht, wozu diese Erhöhung gedacht ist, jedenfalls ist unsere „Wohung“ im Hinterhaus ziemlich sauber und auch ganz schön. Wir werden es uns in den kommenden Wochen wohl noch ein bisschen gemütlicher machen.
Wir haben auch ein eigenes pinkes Klo, mit Spülung!!:D Und eine Dusche und ein Raum mit ein paar Stühlen und unseren „Frühstücksraum“.


Die Freiwilligen vor uns haben uns noch ein paar Sachen hier gelassen, die wir mit Freude entdeckt und ausgepackt haben. Akpe kaka !:)
Wir haben der Familie unsere Gastgeschenke überreicht, und seitdem spielen wir abends immer Uno Uno und Memory:D Mit Spielregeln haben sie's nicht so, wie oft wir es auch erklären^^ Wir haben zwei kleine Gastbrüder Mathias(8) et Odilon(5), deren Eltern Leon und Ida sind auch richtig nett. Dann gibt es noch eine „Hausherrin“, die allerdings immer in ihrer Wohung ist. Aber wenn sie dann rauskommt, umarmt sie uns immer und sagt wie lieb sie uns hat...:D Im Moment ist noch Alexandre, ihr Sohn aus Paris zu besuch. Dann leben hier noch Maurice(16) et Julien  und manchmal sind hier noch mehr Leute, die kommen und gehen, wir blicken da nicht so richtig durch...Leider spricht die Familie untereinander Ewe und wir verstehen nicht allzu viel, aber wir lernen jeden Tag ein paar Wörter^^. So ohne Grammatik und ohne Ähnlichkeiten zu europäischen Sprachen ist es sau schwierig sich was zu merken. „Akpe kaka“ heißt jedenfalls „Danke“, und „Wie geht’s dir? Mir geht’s gut“ heißt „ofoin? m'ofon nieure“.


Am Mittwoch sind Janne, Xavier und ich dann morgens in die Stadt gefahren um uns neue Sim Karten zu kaufen und Geld abzuheben. Und wir sind natürlich nicht mit einem normalen Taxi gefahren, nein, wenn schon dann mit einem Moto-Taxi! Man muss sich einfach an den Straßenrand stellen und so komisch winken und schon halten drei Motorräder. Xavier hat denen Geld gegeben und gesagt, wo wir hin wollen. Dann meinter er, wir sollten uns dahinter setzen...
Das war schon ein Abenteuer!! Da saß ich dann hinter einem Schwarzen auf einem Motorrad, hab mich irgendwie an dem festgehalten um nicht runterzufallen und schon ging's los. In einem Affenzahn rasten wir dann durch die Straßen, die keineswegs alle asphaltiert waren, nene...Schlaglöcher, roter Sand, viel Verkehr und alle kreuz und quer. Und das ohne Helm :o Aber man gewöhnt sich ja an alles und nach ein paar Mal ist es schon fast normal :D

Zum Mittagessen gab es Spagetti, wieder ziemlich scharf, aber auch sehr lecker. Und die Bananen zum Nachtisch waren ewiwi!:)
Nach einen schönen Mittagsschläfchen sind wir mit Maurice spazieren gegangen. Togo ist seit 1960 unabhängig und als Zeichen dafür wurde ein riesiges Denkmal in einem gigantischen Kreisverkehr gestaltet. Plötzlich standen wir vor einem Palais, in dem Konzerte und Theateraufführungen stattfinden....davor fuhren richtig viele Kinder Inliner. Maurice sagte, die Kinder seien in einem Kurs oder Club und machen das ein paar mal die Woche. Nachdem wir ihnen ein bisschen zugesehen haben sind wir weitergegangen. Vom weiten sahen wir viele Leute im Kreis stehen und Maurice meinte wir können da mal gucken gehen.
Wir konnten ungefähr 30 jungen Männern beim breakdancen zugucken. Immer vier standen sich gegenüber und haben sich gebattelt! Die hatten schon einiges drauf und wir sollten die ganze Zeit Beifall klatschen, „maximum de bruit, maximum de bruit!!“ So ein bisschen wie in einem Tanzfilm, mit der Musik im Hintergrund, dem Mann mit dem Mikro und dann diese auffordenen Blicke, die sie sich zugeworfen haben...:D Einer hat 10 Salti hintereinander geschafft!
Abends sitzen wir immer noch ein bisschen mit der Familie zusammen, essen Yams und Salat und spielen Uno Uno und Memory.^^

Im Moment ist hier Regenzeit und es ist nicht ganz so heiß. Unser Ventillator ist noch nicht zum Einsatz gekommen. Allerdings ist die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass man schon bei einem Spaziergang ins schwitzen kommt. Was auch komisch ist, wenn man an sich runterguckt und einfach kein Schatten hat, weil die Sonne senkrecht über einem steht.


Aber da es fast immer bewölkt ist, geht’s mit der Sonne und dem Sonnenbrand noch. Wenn man durch die Straßen läuft sieht man ganz viele Frauen mit Schalen auf dem Kopf. Manchmal haben sie so viele Früchte oder anderes zum essen da drin, dass wir uns fragen, wie man das schaffen kann! Aber die Frauen sind schon ziemlich muskulös...



Leider sieht man auch viel Dreck und Müll, da es kaum Mülleimer gibt. Dafür spielt das ganze Leben auf der Straße und am Straßenrand statt, was schon seinen
eigenen Charme hat. Gestern Abend sind Janne und ich schon einmal alleine durch unsere Straße gelaufen und auch wenn uns manche komisch angucken, grüßt man hier jeden. Einige scheinen uns auch schon zu kennen und grüßen uns oder fragen uns wie es uns geht.
Zu der Sache mit den Mücken: Trotz Mückennetz und Mückenspray haben wir schon einige Mückenstiche, was sich wohl auch nicht verhindern lässt. Wir hoffen einfach es sind keine Malaria Mücken^^



Jetzt schmücken wir unsere Wohnung  noch ein bisschen mit Fotos, denn das haben wir uns für diesen Tag vorgenommen. Da die Schule hier wegen einer Manifestation erst im Oktober beginnt haben wir im Moment sehr viel Zeit und versuchen sie jeden Tag mit Kleinigkeiten zu füllen:) Sonntag stampfen wir Fufu und nachmittags gehen wir mit allen zum Strand, weil da Musik gespielt wird. Schon fast zu viel für einen Tag^^ Aber darauf freuen wir uns jetzt schon. :))
Au revoir & à bientôt





P.s. Die Fotos kommen spaetestens Montag


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