Freitag, 20. September 2013

Beim Friseur & auf dem Markt

Beim Friseur

Montag beschlossen Janne und ich uns die Haare afrikanisch Flechten zu lassen. Da alle Frauen hier eigentlich kurze, dünne Haare haben, ist es weit verbreitet, dass man sich beim Friseur aufwenige Flechtfriseuren machen lässt oder Perrücken trägt. Ich dachte mir so ein zwei Strähnchen, das muss man doch mal ausprobiert haben. Pustekuchen! Wenn schon, denn schon. So saßen wir dann bei Dela, Leon's Schwester, Friseurin, und hatten uns für ein komplette Rasta-Mähne entschieden. Hätten wir vorher gewusst was auf uns zukommt, hätten wir uns anders entschieden. Das ganze dauerte nämlich acht Stunden! Von morgens um neun Uhr saßen wir auf nicht allzu bequemen Holzstühlen bis es dunkel wurde. Und es tat weh! Denn bei den Flechtzöpfen werden Kunsthaare mit der eigenen Strähne direkt an der Kopfhaut festgeknüpft. Nun haben wir richtig lange,schwere Haare, es sieht auch etwas seltsam finden wir :D Waschen kann man die auch nicht richtig und das ganze kann bis vier Wochen drin bleiben....Wahrscheinlich halten wir höchstens eine Woche aus, denn wir wünschen uns jetzt schon unsere eigenen, weichen, echten Haare wieder!:) Die Frauen hier halten eindeutig mehr aus als wir.


Erster Besuch auf dem Grand Marché

Als nächstes hatten wir uns vorgenommen auf den Markt zu gehen und uns Stoffe für Kleider zu kaufen. Also fuhren wir mit den Adrenalinkick-auslösenden Mototaxen los :) Kaum dass wir abgestiegen sind, kamen auch schon die ersten Menschen an, um uns ihre prachtvolle Ware zu präsentieren. Den Markt kann man sich ungefähr so vorstellen: Überall Motorräder, vollbeladen bis nichts mehr geht, Frauen die Kiloweise Gepäck auf dem Kopf balancieren, Millionen Stoffe und Farben, tausende Gerüche, Kinder, die einem hinterherlaufen, Männer ebenso...Ich hatte zwar auch meine Kamera mit, alledings habe ich mich nicht getraut sie rauszuholen. Einmal, weil ich nicht wusste, wie die Menschen reagieren, wenn ich sie bei der Arbeit fotografiere und weil ich Angst hatte, dass sie geklaut werden könnte. Ziemlich schnell hatten wir uns dann für einen Stoff entschieden, allerdings harperte es mit dem Handeln noch ein bisschen^^ Leon fragte uns, wie viel wir dafür bezahlen, aber woher sollen wir denn überhaupt wissen, was ein Standardpreis für vier Meter Stoff ist?! Und dann standen auch noch vier oder fünf Männer um uns herum, die versucht haben uns irgendwas zu erklären. Der andere hat irgendwas von Holzfiguren geredet...ums kurz zu machen: wir waren völlig überfordert!
Als wir den Teil hinter uns gebracht hatten, mussten wir den Männern folgen, die uns unbedingt ihre Kunstvollen Schnitzereien zeigen wollten. Es gibt nämlich auch einen wunderschönen Kunstmarkt und ich hätte mich stundenlang umsehen können und bestimmt auch das eine oder andere gekauft. Aber wenn man einfach nicht in Ruhe gelassen wird und die Leute ständig rufen, dass man nochmal hier und da gucken soll und man immer nur freundlich „Non, Merci!“ sagen kann, dann hat man dafür einfach keinen Nerv mehr! Ich war echt froh als wir endlich gefahren sind. Ich hoffe, dass wir irgendwann nochmal die Gelegenheit bekommen uns richtig umzusehen und uns trotz all dem Trubel was schönes kaufen können. Aber bei einem Jahr bin ich da recht optimistisch:))

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